Warum Wildnis?

Wildnis weckt Assoziationen in uns. Wir denken an ungezähmte Natur, an weite Landschaften mit Bären und Wölfen. Bilder von Kanada oder Skandinavien tauchen vor unserem inneren Auge auf. "Wildnis" bringt etwas in uns zum Klingen.

Wildnispädagogik, deren Lehr- und Lernmethoden die Natur- und Wildnisschule folgt, stammt von diesem Ort unserer Assoziationen  und steht in Beziehung zu unseren inneren Bildern. Unsere Sehnsucht nach Lebendigkeit und einem erfüllten Leben wird durch wildnispädagogische Arbeit genährt und verwirklicht. Wildnis ist das Gegenmodell zu dem Leben, das wir im Alltag kennen.

 

Als moderne Mitteleuropäer sind wir oftmals mit wenig Kontakt zu ursprünglicher Natur aufgewachsen. Zudem spielt sich ein Großteil unseres Lebens zunehmend in geschlossenen Räumen ab. Wir wohnen hinter Glas, wir arbeiten hinter Glas und wir sind mobil hinter Glas. Für uns und unsere Kinder ist es selbstverständlich und normal, dass wir Strom aus der Steckdose beziehen. Fleisch kommt aus dem Supermarkt, Milch von der lila Kuh. In einer Welt, die sich ständig schneller dreht, koppeln wir uns immer mehr von natürlichen Rhythmen ab. Wir fühlen uns der Natur nicht mehr zugehörig.

 

Jahrtausende lebte der Mensch nomadisch als Jäger und Sammler in und mit der Natur. Er war körperlich und geistig tief mit seiner Umwelt verbunden. Wir leben heute in anderen Umständen als unsere Vorfahren und wollen das Rad auch nicht zurückdrehen. Und doch ist es auch für uns moderne Menschen immer noch möglich unsere Sinne in vollem Umfang zu nutzen und unsere Verbundenheit mit der Natur wieder zu spüren. Unsere geistige und biologische Ausstattung hat sich nicht geändert. Unser Gehirn und unsere Physiologie, wie auch unsere Wünsche und Sehnsüchte, sind noch die gleichen wie damals. Wesentlich ist die unmittelbare Erfahrung, in Beziehung mit Tieren und Pflanzen zu sein.

 

 

Die Wildnisschule bietet dazu in ihren Seminaren die Grundlagen. Wir erlernen Techniken und Fertigkeiten, die es ermöglichen, mit den Augen eines Einheimischen zu sehen. Dazu brauchen wir all unsere Sinne und Fähigkeiten. Die Natur und ihre Geheimnisse erschließen sich nur dem, der sich mit Achtsamkeit und mit offenen Augen und Ohren den filigranen Spuren und subtilen Geräuschen seiner Um-Welt unmittelbar aussetzt.

Die scheinbar neuen Methoden der Wildnispädagogik sind uralt. Sie nutzen Erziehungs- und Lehrmethoden von Naturvölkern und weisen unabhängig von Kultur und Kontinent einheitliche Prinzipien und Bausteine auf. Altes faszinierendes Wissen traditioneller Gesellschaften zusammen mit modernem ökologischem Wissen bildet die Basis. So reicht es bis in die Eiszeit zurück und ist doch für moderne Menschen aktuell und erlebbar.

Naturvölker betrachteten sich ganz selbstverständlich als Teil der Natur. Durch fast perfekte Überlebensfertigkeiten fühlten sie sich in der Natur zu Hause.

Auch wir können diesen Weg wieder beschreiten. Lernen wir, mit anderen Augen auf die Natur zu schauen und wieder sinnerfüllte Verbindungen zu knüpfen mit echten Tieren, echten Pflanzen und echten Menschen; damit wir nicht “…Aliens auf unserem eigenen Planeten“ (Yon Young) bleiben.

Begeben Sie sich mit uns auf Spurensuche zu ihrem „wilden“ Selbst. Die Natur- und Wildnisschule bietet Ihnen den geeigneten Rahmen und unterstützende Begleitung.

Unser Anliegen ist es,  Menschen jeden Alters der Natur näher zu bringen, auch und gerade Eltern mit Kindern.

 

 

Unsere Ältesten "…wussten, dass das Herz eines Menschen, der sich der Natur entfremdet, hart wird. Sie wussten, dass mangelnde Ehrfurcht vor allem Lebendigen und allem, was da wächst, bald auch die Ehrfurcht vor den Menschen absterben lässt. Deshalb war der Einfluss der Natur, die den jungen Menschen feinfühlig machte, ein wichtiger Bestandteil ihrer Erziehung.“

 

Luther Standing Bear (Oglala-Lakota ✝ 1939)

aus: Recheis/Bydlinski (1985): Weißt du, daß die Bäume reden? Freiburg